Eigentlich kam mir einfach die Idee zu einigen wirklich kurzen, sehr knappen Gedichten, die aus wenigen Worten bestehen. Ich dachte, es gäbe den Begriff der "Minimallyrik" schon und war davon so überzeugt, dass ich mir vornahm diese Rubrik zu schaffen. Hier bei den Worttänzern soll schließlich ein Platz für alle Lyrikformen, auch die außergewöhnlichen, sein! Tja, dann fand ich also heraus, dass es diesen Begriff offenbar doch nicht gibt (klärt mich auf, wenn ihr da anderes wisst!)
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Rubrik gibt es trotzdem!
Und was ist das jetzt?
Inspiriert wurde ich durch einige Gedichte, die ich im Zusammenhang mit dem Thema "kürzeste Gedichte der Welt" las. Hier mal ein Beispiel:
Fleas Adam Had'em [geschrieben von Strickland Gillilan, Titel allerdings durch unbekannten Autor geändert (Mehr Infos bei Google )]
Auf deutsch also in etwa: Fliegen Adam Hat sie
In der Bedeutung also ein Gedicht über Adam, der alle Fliegen erwischt hat. Ob man das noch weiter interpretieren möchte/kann, das bleibt dem Leser überlassen
Und das ist es auch, was hier gern gepostet werden darf. Ich werde sicherlich keine Wortanzahl vorgeben! Das ist vollkommen frei. Im Grunde geht es darum, durch extremes Verkürzen Werke zu schaffen, die trotzdem immernoch mehr sagen, als die Worte, die dort stehen. Oft kann durch eine passende Überschrift dann der richtige Kontext hergestellt werden, sodass der Leser in seiner Interpretation in die richtige Richtung gelenkt wird.
Trotzdem kann es natürlich leicht sein, dass anders interpretiert wird, als erwartet. Und genau das macht einen Teil des Reizes aus, wie ich finde.
Gern noch ein Beispiel von mir. Damit kann ich's mal erklären (wobei ich ja sehr selten über meine eigenen Werke spreche!):
[b]Wir[/] Ich Du
Du Ich ?
Es geht um ein "Wir", also irgendeine Art Beziehung (Liebe, Freundschaft, Verwandtschaft.. kann eigentlich alles sein) Ich und Du, also speziell um eine Beziehung zwischen zwei Personen (aus der Sicht des Lyrischen Ich, also ein eher persönliches Gedicht). Beide stehen sich wohl nahe, denn das Lyrische ich benutzt "Du". Das ganze scheint eine Frage zu sein ("?" ) oder vielleicht eine Frage aufzuwerfen.
Meine Grundidee war also eine ganz grundlegende Frage in jeder Beziehung: Was heißt das "Wir"? Heißt es, zuerst "Ich" und dann "Du"? Oder umgekehrt? Oder gibt es eben nur das große "Wir" darüber?
Durch das Untereinanderschreiben ergibt sich auch so eine kleine Spiegelung. Dadurch würde dann das Fragezeichen zum "Wir" gespiegelt werden. Naja.. auf so eine Idee kommt natürlich beim Lesen nicht unbedingt, aber man kann bei so wenigen Zeichen sicherlich auch noch viel mehr finden, wenn man möchte und das ist auch erlaubt!
So, das war's dann eigentlich. Wenn ihr Interesse habt, dann scheut euch nicht es selbst zu probieren und eure eigenen Threads aufzumachen. Wenn niemand Interesse hat, dann bleibt das eben meine kleine "Spielwiese"