Du bist gestolpert. Einmal, zweimal, dreimal. Blutige Knie, kurzer Schrei. Rennen verloren, das Leben rauscht vorbei.
Du siehst noch, wie es eine Staubwolke hinter sich herzieht. Und du fragst dich, was du getan hast, ob das Leben vor dir flieht? Du hast es nie gesehen. Nur so schemenhaft, dort irgendwo im Staub. Hast den Wald vor lauter Bäumen ignoriert. Und dabei nie kapiert: Du hast auch nie wirklich die Bäume erkannt, nur das Laub. Und jetzt? Jetzt gibt es kein Laub mehr. Und schon gar keine Bäume. Alles verschwunden, so wie all die wilden Träume. Die Träume von einer besseren Welt, bunt und vielleicht einfach nur schön. Vielleicht gerecht. Aber eben nicht so schlecht. wie das was du bisher gesehen hast. Jeder Baum war nicht mehr als ein weiterer, kahler Ast. Und du warst immer nur rastlos, immer nur Hast und Last des Lebens, alles vergebens. Denn jetzt, jetzt hat es dich überholt.
"Dieses kleine Drecksschwein", denkst du dir. Und jetzt stehst du hier und schaust dich um. Und du merkst, du bist nicht allein! Da sind noch andere. Andere Menschen im Staub. Sie sind klein, winzige Flecken am Horizont. Inmitten dieser einsamen Wüste. Aber sie sind da. "Na, was soll's. Scheiß auf's Leben.", denkst du weiter und machst dich auf den Weg. Du lässt das mit dem gesunden Menschenverstand und du bist einfach nur. Und hinterlässt deine Spur im gräulichen Sand dieser Wüste.
Und während der Staub sich legt und dein Denken sich regt und die Leute erkennt, da wird dir klar: Es wird zwar dauern, aber irgendwann werdet ihr gemeinsam wieder etwas aufbauen. Etwas neues, frisches, nie dagewesenes. Was das sein wird, fragst du mich. Das wird sich zeigen. Aber vielleicht eine gerechtere Welt, vielleicht einfach nur eine schönere Welt. Und dann können sich andere mit diesem alten Leben rumplagen. Ihr werdet nicht mehr klagen, nicht mehr hassen. Denn manchmal, ja manchmal muss man das Leben eben laufen lassen.
Du bist noch soo jung und schon so weise. Philosophisch beinahe Dein Text, verhalten vorwurfsvoll, verzeihend aufbauend, mutmachend. Habe ich sehr gerne gelesen!
Constantin
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein wie andere mich gern hätten. (Laotse)
Ja, Marcel. Aber ich bin kein "Herr" im Sinne von "Dame". Es war eigentlich ein Versehen, als ich mein Avatar wechseln wollte, hatte ich das "falsche" Bild hochgeladen. So bin ich froh, dass nur eingeloggte User es sehen können.
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein wie andere mich gern hätten. (Laotse)