Hallo liebe Openminded,

Zunächst: Ein interessantes Gedicht. Glückliche Liebe geht über in die Einsamkeit nach der Liebe. Tatsächlich wird an dieser Stelle gerne aufgehört in dieser Art Liebesgedicht. Deine dritte Strophe lässt aber die Hoffnung auf einen Neuanfan, auf Neues zu und zeigt, dass man ebe trotzdem weiterlebt.
Im Allgemeinen schreibst du glaube ich oft so, dass schlussendlich Hoffnung durchschimmert (vielleicht ist das aber auch nur mein Gefühl beim Lesen ). Dieser Ansatz gefällt mir.


Was hier auffällt ist das interessante Reimschema.
Die ersten zwei Zeilen im Paarreim und dann die letzten zwei jeweils als Binnenreime.
Interessant, ich denke das ´kann man gut so machen, auch wenn es beim "schnellen Drüberlesen" natürlich erstmal seltsam daherkommt.
Ich mag sowas aber, weil der Leser dann nämlich "gezwungen" wird eben genauer zu lesen

Aber der Lesefluss wird auch dann an einigen Stellen etwas gebremst.
Das passiert meist, wenn du "aus dem Rhythmus kommst".
Ich hab mal versucht das ganze ein wenig zu glätten, auch wenn ich da selbst kein Meister bin
Vielleicht wird ersichtlich was ich meine. Es geht vorallem um Betonung in den Wörtern.


Aus dem Regenbogenfeuer schimmert romantische Musik.
Herzen pochen rhythmisch warm, weil's solch wahre Liebe gibt.
Zarte Haut dem Duft so nah, küsst strahlend sich das frohe Paar. "glückliche" ist rhythmisch schwierig an der Stelle. "glücklich' Paar" würde gehen. Da muss man selbst entscheiden, ob einem diese Apostrophe gefällt.
Nachtigallen singen, während letzte Takte klingen.

In dem Sternenschuppenfeuer schimmert sie, klägliche Stille.
Herz pocht langsam, immer leiser, vergangen romantische Idylle. "vergangen romantische Idylle" finde ich auch rhythmisch eher schwierig. Aber mir fällt gerade keine Änderung ein.
Kalte Haut in trüber Nacht, drückt die Einsamkeit, Ohnmacht.
Nachtigall, sie schweigt bedächtig, so als wäre er zu mächtig. Die Einzahl "Nachtigall" ist dann hier nötig. Mir gefällt es so auch inhaltlich, aber es könte auch die Idee der Einzahl in der letzten Strophe zerstören.

So findet jedes Buch ein letztes Wort, wie jedes Lied ein Ende.
Herz pocht motorisch, immer weiter, wartet auf baldige Wende.
Blasse Haut im Sonnenaufgang, wie ein klarer Neuanfang.
Nachtigall, sie schwieg, bis zum nächsten Titel, bis zum nächsten Lied. Mit "sie" würde es dann besser zu Strophe 2 passen.


So... Sicherlich ist das keine perfekte Überarbeitung, aber ich hoffe du kannst damit was anfangen
Ich habe anfangs auch nicht viel aufs Metrum gegeben, aber wenn man sich die Grundzüge aneignet (also versucht sich ein Schmea zu wählen ud das dann durchzuhalten), dann schafft man es oft, dass das Gedicht flüssiger wird.
Natürlich kann man auch ohne Metrum schreiben, freie Vrese eben.
Aber "gefährlich" sind immer die Kombinationen aus beidem. Also, wenn man eher unbewusst ein Metrum benutzt und dann aber immer mal davon abweicht

Alles in allem aber eine schöne Herangehensweise, nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Form.

LG,
Marcel